(CIS-intern) – 17,75 Millionen Dollar brachte die Versteigerung der Paul Newman Rolex Daytona. Das ist aber nur ein Rekord in einer langen Schlange unterschiedlicher Dinge, die auf Auktionen ihren Besitzer wechselten. Das Angebot reicht von Uhren und Schmuck über Gemälde, edle Weine bis hin zu Traumkarossen wie der Ferrari 250 GTO aus dem Jahr 1962, der für 38,1 Millionen Dollar versteigert wurde. Versteigerungen, das ist die Jagd des Sammlers nach der begehrten Beute. Und wenn der Hammer fällt, ist das für den Meistbietenden vermutlich das schönste Gefühl der Welt.
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Das Sammlerstück des Jahrhunderts
Paul Newsmans Rolex war eine richtige Luxusuhr. Auf der Rückseite hatte seine Frau “Drive careful” eingravieren lassen. Uhrenliebhaber priesen das gute Stück als “das Sammlerstück des 20. Jahrhunderts”. Die Versteigerung dauert nur zwölf Minuten. In der kurzen Zeit stieg der Startpreis von 10 Millionen um 7,75 Millionen Dollar auf den höchsten Auktionspreis, der je für eine Armbanduhr erreicht worden war. Es muss aber nicht Paul Newmans Rolex sein. Gebrauchte Rolex-Uhren gibt es auch außerhalb von Auktionen zu vernünftigen Preisen.
Der Rausch des Jägers
Es ist die besondere Atmosphäre bei Versteigerungen, die den Liebhaber in einen wahren Rausch versetzen. Den anderen zu übertreffen ist ein Instinkt, dem sich niemand entziehen kann. Schon vor Jahrtausenden wurde mit Auktionen versucht, den besten Preis für etwas zu erzielen. Versteigerungen fanden bereits im alten Rom statt. Nach Feldzügen kam regelmäßig die Kriegsbeute unter den Hammer. Die erste Aktion in einem Haus fand auch in Rom statt. Kaiser Caligula musste zahlreiche Kunstobjekte und Möbel versteigern lassen, um seine Schulden bezahlen zu können. Zuvor schaffte er noch schnell die Steuern auf Auktionen ab, die von Kaiser Augustinus eingeführt worden waren. Eine spektakuläre Auktion ließ Marc Aurel durchführen. Die dauerte ganze zwei Monate und sollte die Staatsschulden decken. Schon damals fanden die Auktionen in einem Saal statt. Lange vor den Römern versteigerten die Babylonier um 500 vor Christus junge Mädchen. Sie sollten aber nicht verkauft werden. Vielmehr ging es darum sie zu verheiraten und deshalb durften sie einen Bieter auch ablehnen, wenn er ihnen nicht gefiel! Dann wurde der Kauf storniert.
Auktionen heute
Ganz so einfach ist das heute nicht mehr. Nach der Versteigerung muss der Käufer den ersteigerten Gegenstand bar bezahlen. Will oder kann er das nicht, dann verliert er zwar auch die Rechte daran und der Gegenstand kommt erneut unter den Hammer. Der Käufer muss aber für einen eventuellen Mindererlös haften. Für Auktionen kommt die Rechts- und Sachmängelhaftung des Bürgerlichen Gesetzbuches zum Tragen. Es gilt der Grundsatz „gekauft wie gesehen“, nur versteckte Mängel können nachträglich noch reklamiert werden. Versteigert wird alles, was man sich vorstellen kann, von Grundstücken über Hausrat bis Kunst und Antiquitäten. Auch ein unbrauchbares Mondfahrzeug kam schon unter den Hammer! Der neue Besitzer erwarb es 1993 für 68.000 Dollar, musste aber auf den Mond fliegen, um es wenigstens mal anfassen zu können.
Neben den klassischen Auktionen und Versteigerungen vor Ort dominieren heute Online-Auktionen. Die ersten gingen bereits 1979 über die Bühne. Auch für Auktionen luxuriöser Markenuhren gibt es zahlreiche seriöse Online-Anbieter.