Reparatur der Kieler Olympiabrücke geht voran: Hängegerüst über dem Nord-Ostsee-Kanal ist aufgebaut

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Redakteur
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(CIS-intern) –  NACHTRAG:

Kieler Olympiabrücke: Hängegerüst für Reparaturarbeiten
wird nachgebessert und am 2. Mai erneut hochgezogen

 

KIEL. Wegen statischer Probleme muss die für heute (28. April) geplante Anbringung eines Arbeitsgerüsts unter der 40 Meter hohen Olympiabrücke über den Nord-Ostsee-Kanal wiederholt werden. „Wir haben beim heutigen Montage-Versuch feststellen müssen, dass das von der beauftragten Firma gefertigte U-förmige Arbeitsgerüst zu stark durchhängt“, sagte Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH). Berechnet worden war eine Verformung von sechs bis zehn Zentimetern. Die tatsächliche Durchbiegung beim Anheben betrug aber etwa einen halben Meter. „Die genauen Ursachen hierfür sind derzeit unklar“, so Conradt.

 

Mit Hochdruck sollen in den kommenden Tagen von den Gerüstbauern weitere Versteifungen an der Konstruktion vorgenommen werden und das Hängegerüst am kommenden Dienstag (2. Mai) erneut unter die Brücke gehievt werden.

 

Hintergrund: Ein auf einem Frachter transportierter Kran war am 30. November mit den beiden Holtenauer Hochbrücken kollidiert. Dabei war die gut 50 Jahre alte Olympiabrücke deutlich schwerer beschädigt worden als die jüngere Prinz-Heinrich-Brücke. Derzeit rollt der Verkehr in beide Richtungen nur über diese Brücke. Die Olympiabrücke, über die normalerweise der Verkehr nach Norden läuft, ist gesperrt.

 

Das rund 30 Tonnen schwere Hängegerüst zur Abwicklung der Reparaturarbeiten am Stahl-Hohlkörper der Olympiabrücke muss nach den Worten von LBV.SH-Chef Conradt beweglich sein, damit sehr hohe Schiffe den Kanal trotz der Brückenarbeiten weiterhin passieren könnten. Das Gerüst werde dann binnen 15 Minuten verschoben. Die Konstruktion des Hängegerüstes sei zentral für die nächsten Reparaturen.

 

Die Kosten der Reparatur der Olympiabrücke betragen rund 3,5 Millionen Euro und werden vom Bund getragen. Die Reparaturen werden nach jetzigem Planungsstand bis zur Kieler Woche dauern, die vom 17. bis 25. Juni stattfindet. Danach sollen Korrosionsschutzarbeiten abgeschlossen und das Hängegerüst abgebaut werden. Dann soll der gesamte Verkehr über die Olympiabrücke rollen und die Reparaturen an der Prinz-Heinrich-Brücke starten. Für den Herbst ist vorgesehen, dass der Verkehr wieder uneingeschränkt über beide Holtenauer Hochbrücken möglich ist, inklusive Schwerlastverkehr.

 

KIEL. Ein Meilenstein für die eiligen Reparaturarbeiten an den Holtenauer Hochbrücken ist geschafft: Das 40 Meter über dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) hängende Arbeitsgerüst ist heute (28. April 2023) an der Olympiabrücke angebracht worden. Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide, LBV.SH-Direktor Torsten Conradt und LBV-Erhaltungschef Christoph Köster waren vor Ort dabei.

“Nicht nur das Aufbauen, sondern vor allem die Planung und Konstruktion des Gerüstes war aufwendige Ingenieurskunst”, sagte der Staatssekretär. Conradt ergänzte: “In drei Arbeitsschritten unterhalb der Brücke wurde das 15 Meter lange und etwa 30 Tonnen schwere Hängegerüst zusammengebaut und dabei so konstruiert, dass Polizei und Rettungsdienste weiterhin oben über die Olympiabrücke fahren können.” Außerdem sei das Hängegerüst beweglich, damit sehr hohe Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal unterhalb der Brückenarbeiten weiterhin passieren könnten; das Gerüst würde dann binnen 15 Minuten verschoben.

Vieles ist schon geschafft: Im Hohlkasten sind mittlerweile die Verstärkungskonstruktionen eingebaut und die Reparaturarbeiten im Inneren der Brücke damit zu rund 75 Prozent abgeschlossen. Dafür hatte die Brunsbütteler Baufirma am nördlichen Kanalpfeiler einen 40 Meter hohen Treppenturm samt Fahrstuhl für den aufwendigen Materialtransport in die Brücke errichtet.

Vor Ort zeigte sich Direktor Conradt zufrieden: “Es ist gut, dass auch dieser wichtige Meilenstein geschafft ist. Die Konstruktion des Hängegerüstes ist zentral für die nächsten Reparaturen etwa des Bodenblechs an der Brückenunterseite”. Erhaltungschef Köster ergänzte: “Nun startet die nächste Sanierungsphase. Zunächst entfernt die Baufirma den alten Korrosionsschutz und danach werden die bis zu 600 Kilogramm schweren Stahllamellen unterhalb der Olympiabrücke angebracht. Das wird noch mal ein echter Kraftakt, bei dem jeder Handschlag sitzen muss.”

All dies werde bis Ende Mai andauern, so Köster weiter. Insgesamt wird das Hängegerüst bis zur Wiederherstellung des Korrosionsschutzes und bis zur Kieler Woche hinaus im Einsatz bleiben. Die Kosten der Reparatur der Olympiabrücke betragen rund 3,5 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.

Zeitplanung

Die Reparaturen der Olympiabrücke werden nach jetzigem Planungstand bis zur Kieler Woche andauern.

In Richtung Norden: Zur Kieler Woche kann dann der reguläre Verkehr in Richtung Norden (Holtenau) ohne Gewichtsbeschränkung bei 50 km/h fahren.

Nach Süden: Der reguläre Verkehr in Richtung Süden soll während der Kieler Woche über die Prinz-Heinrich-Brücke laufen; hier besteht auch während der Kieler Woche weiterhin die Gewichtsbeschränkung auf zwölf Tonnen.

Nach der Kieler Woche ist der Abschluss der Korrosionsschutzarbeiten und der Rückbau des Hängegerüstes geplant. Der gesamte Verkehr fließt dann über die Olympiabrücke und es starten die Reparaturen an der Prinz-Heinrich-Brücke. Diese sollen aller Voraussicht nach im Herbst 2023 abgeschlossen werden und die Prinz-Heinrich-Brücke wieder ab Herbst für den regulären Verkehr befahrbar sein. Im Herbst 2023 soll jeglicher Verkehr wieder regulär uneingeschränkt über beide Holtenauer Hochbrücken rollen – auch der Schwerlastverkehr.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Dagmar Barkmann | Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein
Bild von Erich Westendarp auf Pixabay

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