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Zum Tod von Helmut Schmidt erklärt der Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein sowie stellvertretende Bundesvorsitzende, Ralf Stegner: „Mit großer Trauer haben wir heute vom Tod von Helmut Schmidt erfahren. Helmut Schmidt war ein großer Sozialdemokrat, der als zweiter sozialdemokratischer Kanzler nach Willy Brandt vor allem innen- und außenpolitische Krisen zu bewältigen hatte. So verdiente er sich als Krisenmanager auch international große Anerkennung.
Foto: Wikimedia – Tobias Kleinschmidt (CC)
Die ersten Erfahrungen in der Krisenbewältigung sammelte der Hanseat bereits als Hamburger Innensenator während der Sturmflut 1962.
Als Kriegsgefangener nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er schnell eine eigene positive Vorstellung, wie ein Staat sein sollte. Er wurde Sozialdemokrat und ließ sich – wie er selbst sagte – leiten vom Ideal der Freiheit und der Menschenrechte, der sozialen Gerechtigkeit, der Solidarität gegenüber Schutzlosen und Schwachen und von den zentralen politischen Prinzipien der Demokratie und der Rechtstaatlichkeit in der noch jungen Bundesrepublik.
Im Ferienhaus am Brahmsee im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat der Schleswig-Holsteinische Ehrenbürger Helmut Schmidt auch nach seiner politischen Karriere immer wieder internationale Gäste aus Politik und Wirtschaft empfangen.
Helmut Schmidt hat sich um Deutschland verdient gemacht. Er war in seiner Gradlinigkeit und seiner Überzeugung vielen ein Vorbild. Dieser große Politiker, Parlamentarier und Publizist wird nicht nur den Sozialdemokraten fehlen. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.“
Mit tiefer Trauer hat Ministerpräsident Torsten Albig auf den Tod von Altbundeskanzler Helmut Schmidt reagiert. Schleswig-Holsteins erster Ehrenbürger starb heute (10. November) im Alter von 96 Jahren in Hamburg.
“Mit dem Tod von Helmut Schmidt ist Deutschland ein Stück ärmer geworden. Er war ein großer Staatsmann, ein Macher, Zeit seines Lebens ein Vordenker und für viele Menschen, auch für mich, ein Vorbild. Ich verneige mich vor seinem Lebenswerk”, sagte Albig. Helmut Schmidt verkörpere fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte und habe sie in ganz vielen Bereichen mit gestaltet. “Seine Lebensleistung ist grandios und bleibt unvergessen. Der Verlust ist enorm. Es tut sehr weh, seine Stimme und seinen Rat nicht mehr zu hören. Er fehlt uns schon jetzt. Wir werden diesen großartigen Menschen nicht vergessen”, so Albig.
Der Regierungschef erinnerte auch an die Verdienste Helmut Schmidts für Schleswig-Holstein. Er sei ein enger Freund des Landes gewesen, habe jahrzehntelang einen zweiten Wohnsitz am Brahmsee gehabt und viele wichtige Persönlichkeiten aus aller Welt nach Schleswig-Holstein gebracht. Dem Land habe er in der Politik, Wirtschaft und Kultur viele wichtige Impulse gegeben. Auch daher sei er 1998 zum ersten Ehrenbürger Schleswig-Holsteins ausgezeichnet worden.