Land investiert 2,7 Millionen Euro in Existenzgründungsprojekte

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(CIS)

Frischer Rückenwind für hochmotivierte Arbeitslose mit pfiffigen Geschäftsideen: Nachdem das Land in den vergangenen sechs Jahren über verschiedene Bildungseinrichtungen rund 10.000 Arbeitslose qualifiziert und in 7600 Fällen zu selbständigen Unternehmerinnen und Unternehmern gemacht hat, legt Wirtschaftsminister Reinhard Meyer nun noch einmal nach:

In Kiel übergab der Minister heute (17. November) Zuwendungsbescheide über insgesamt 2,7 Millionen Euro an die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein (WAK), die Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel GmbH (egeb) sowie die Lübecker Unternehmensberatung „neue impulse“ in Lübeck. Mit dem Geld, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) stammt, werden landesweit fünf Projekte an 21 Standorten zur Qualifizierung und Begleitung von Existenzgründern aus der Arbeitslosigkeit heraus unterstützt.

„Unser Ziel ist es, Gründungswilligen eine Alternative zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu schaffen. Und angesichts einer anhaltend hohen Anzahl von Neugründungen ist eine gründliche Qualifizierung und Beratung sowie eine gezielte Begleitung wichtiger denn je“, sagte Meyer und hob die Erfolge der letzten Förderperiode hervor: So würden von den 7.600 Personen, die seit 2007 geschult wurden und sich in Schleswig-Holstein selbständig gemacht hätten, noch über 90 Prozent existieren, was im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert sei.

„Und genau das hat mich ermutigt, die Förderung aus dem Landesprogramm Arbeit fortzusetzen“, sagte Meyer bei der Übergabe der Förderbescheide im Betrieb des Kieler Unternehmers Jan-Peter Wittstock, der sich vor einigen Jahren mit Bedarfsgegenständen für die Küche und den Wohnbereichselbständig gemacht hatte.

In den geförderten fünf „Gründungscamps“ (siehe Anlage) sollen in den kommenden zwei Jahren rund 2.800 Nichterwerbstätige gezielt auf ihre Selbständigkeit vorbereitet und begleitet werden. Die Projektträger arbeiten eng mit den Agenturen für Arbeit und Jobcentern sowie den Wirtschaftsfördergesellschaften und den Kammern zusammen. Die Finanzierung der Angebote erfolgt vollständig über die Projektträger und werden rechnerisch über die Arbeitslosenentgelte kofinanziert, so dass die Arbeitslosen selbst finanziell in keiner Weise zur Kasse gebeten werden. 

Wie Existenzgründer Jan-Peter Wittstock schilderte, war er nach seinem zweiten juristischen Staatsexamen zunächst bei einem Versicherungsunternehmen tätig und wurde dann Geschäftsführer in einem Wohnstudio. Als er schließlich infolge einer Betriebsübernahme arbeitslos wurde erfolgte im Gründercamp „Leuchtturm Kiel“ die Qualifizierung zum Existenzgründer und schließlich zum 1. August 2011 die Gründung eines eigenen Unternehmens für Küchen- und Wohnbedarf. Inzwischen beschäftigt Wittstock selbst zwei Teilzeit-Angestellte.

In einem anderen Fall betreibt ein gelernter Justizvollzugsbeamter heute in Lübeck ein sehr erfolgreiches Kulturangebot, den Poetry-Slam. Eine Fotografin aus Kiel konnte sich mit Hilfe des „Leuchtturm Kiels“ für die Selbständigkeit qualifizieren und hat heute ein erfolgreiches Foto-Studio in Gettorf. Und ein ehemals Langzeitarbeitsloser konnte seine Leidenschaft für Tiere in eine Geschäftsidee umsetzen und betreibt seit mehr als vier Jahren erfolgreich eine Hundetagesstätte in Kiel-Melsdorf.

Meyer: „Alle diese Beispiele belegen, dass sich der Mut auszahlen kann, eine gute Idee auch in die Tat umzusetzen. Wir helfen Ihnen dabei.

PM: Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie

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